In diesem Artikel erfährst du, was man genau unter Traffic versteht, welche Metriken dabei in der Regel betrachtet werden und welche Bedeutung der Traffic im Online Marketing hat.
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Was ist Traffic?
Im Online Marketing bezeichnet der Begriff Traffic die Anzahl der Besucher bzw. Zugriffe auf eine Website oder ein digitales Angebot. Je nach Zielsetzung eines Unternehmens können dabei unterschiedliche Metriken wie Seitenaufrufe, eindeutige Seitenaufrufe oder Nutzerzahlen relevant sein. Grundsätzlich gilt: Mehr Traffic erhöht die Chance, geschäftliche Ziele wie Umsatz, Leads, Anfragen oder Downloads zu erreichen.
Doch nicht jeder Besucher ist automatisch wertvoll. Traffic allein sagt noch nichts über die Qualität oder das Verhalten der Nutzer aus – insbesondere dann nicht, wenn er durch Bots, Referrer-Spam oder irrelevante Quellen generiert wurde. Deshalb liegt der Fokus im professionellen Online Marketing auf qualifiziertem Traffic: also auf Besuchern, die echtes Interesse zeigen, sich mit dem Angebot auseinandersetzen und mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gewünschte Handlung ausführen (Conversion).
Welche Arten von Traffic gibt es?
Traffic lässt sich im Online Marketing in verschiedene Quellen und Kanäle unterteilen. Diese Unterscheidung ist wichtig, um gezielte Strategien für die Besuchergewinnung zu entwickeln und den Erfolg einzelner Kanäle messen zu können.
Organischer Traffic
Organischer Traffic entsteht durch unbezahlte Klicks aus den natürlichen Suchergebnissen von Suchmaschinen wie Google oder Bing. Nutzer gelangen auf eine Website, indem sie einen Begriff in die Suchmaschine eingeben und auf ein Ergebnis klicken. Dieser Kanal ist besonders nachhaltig, da er keine direkten Kosten pro Klick verursacht und stark von Suchmaschinenoptimierung (SEO) abhängt. Ziel ist es, durch gute Inhalte und technische Optimierung möglichst weit oben in den Suchergebnissen zu erscheinen.

Paid Traffic
Paid Traffic entsteht durch bezahlte Werbung, beispielsweise über Google Ads, Social Media Ads (z. B. Facebook, Instagram, LinkedIn) oder Display-Kampagnen. Hier zahlt der Werbetreibende für jeden Klick (Pay-per-Click) oder für eine bestimmte Sichtbarkeit (CPM). Dieser Traffic ist sofort wirksam und kontrollierbar, eignet sich gut zur Leadgenerierung, ist aber von Budget und Werbequalität abhängig.
Direkter Traffic
Direkter Traffic wird generiert, wenn Nutzer eine Website ohne Umweg über eine andere Plattform aufrufen. Das kann durch manuelle Eingabe der URL, ein gespeichertes Lesezeichen oder durch Klick auf nicht getrackte Links in Dokumenten (z. B. PDFs) geschehen. Er deutet meist auf bestehende Markenbekanntheit oder Stammnutzer hin und ist ein Zeichen für Kundenbindung.
Referral Traffic
Referral Traffic beschreibt Besucher, die über einen Link auf einer anderen Website auf die eigene Seite gelangen. Das können beispielsweise Links in Blogbeiträgen, auf Partnerseiten, Foren oder in Online-Magazinen sein. Hochwertiger Referral Traffic kann sehr wertvoll sein, vor allem wenn die verlinkende Seite thematisch relevant und vertrauenswürdig ist.
Social Traffic
Social Traffic entsteht durch Verweise aus sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, LinkedIn, X (ehemals Twitter), Pinterest oder TikTok. Dieser Kanal ist besonders für Content-Marketing, Markenaufbau und Interaktion mit der Community interessant. Dabei unterscheidet man zwischen organischem Social Traffic (unbezahlt) und Paid Social (bezahlte Anzeigen).

E-Mail-Traffic
E-Mail-Traffic wird über Links in E-Mails oder Newslettern generiert. Dieser Kanal zielt oft auf Bestandskunden oder interessierte Leads ab. Durch gezielte Kampagnen lassen sich Nutzer direkt auf Landingpages oder spezifische Angebote führen. Die Performance ist stark von der Segmentierung, dem Timing und der Gestaltung der Mailings abhängig.
Display-/Banner-Traffic
Display-Traffic entsteht durch Klicks auf visuelle Werbemittel wie Banner, Pop-ups oder animierte Grafiken auf Drittseiten. Diese Form des Traffics wird vor allem im Rahmen von Branding-Kampagnen und zur Wiederansprache (Retargeting) eingesetzt. Die Klickrate ist oft geringer als bei Suchanzeigen, eignet sich aber gut zur Reichweitensteigerung und Sichtbarkeitserhöhung.
Maßzahlen zur Messung des Traffics
Beschäftigt ihr euch mit Performance Marketing, werden bestimmte Maßzahlen immer wieder behandelt. Hier stelle ich euch einen Teil davon hier vor:
Nutzer (Unique Users)
Diese Kennzahl gibt an, wie viele eindeutige Personen eine Website in einem bestimmten Zeitraum besucht haben – unabhängig von der Anzahl ihrer Besuche. Die Erkennung erfolgt meist über Cookies oder Gerätekennungen in Webanalyse-Tools wie Google Analytics.
Seitenaufrufe (Pageviews)
Ein Seitenaufruf wird jedes Mal gezählt, wenn eine einzelne Seite im Browser geladen wird – auch bei wiederholten Aufrufen derselben Seite durch denselben Nutzer. Diese Kennzahl zeigt das Gesamtinteresse an Inhalten.
Eindeutige Seitenaufrufe (Unique Pageviews)
Diese Metrik zeigt, wie oft eine bestimmte Seite mindestens einmal pro Sitzung aufgerufen wurde. Mehrfachbesuche derselben Seite durch denselben Nutzer innerhalb einer Sitzung werden nur einmal gezählt – hilfreich zur Einschätzung der Relevanz einzelner Seiten.
Sitzungen (Sessions)
Eine Sitzung umfasst alle Aktionen eines Nutzers auf der Website innerhalb eines zusammenhängenden Zeitraums – meist 30 Minuten. Verlässt ein Nutzer die Seite und kommt später zurück, beginnt eine neue Sitzung.
Seiten pro Sitzung
Zeigt, wie viele Seiten ein Besucher durchschnittlich pro Sitzung aufruft. Je höher der Wert, desto mehr Inhalte wurden konsumiert. Besonders interessant bei Content-Seiten oder komplexen Informationsangeboten.
Vorsicht vor Fake Traffic
Des Öfteren kommt es vor, dass der Traffic auf einer Seite auffällig starke Schwankungen nach oben aufweist, die von einer minimalen Sitzungsdauer und hoher Absprungrate gekennzeichnet ist. Bot Traffic, Referrer Spam sind Beispiele von Fake Traffic, um die Zahlen zu schönen.
In Analytics sollte dieser Traffic identifiziert und bei der Betrachtung nicht berücksichtigt werden. Sie lassen sich unter anderem durch das Land, den Internetanbieter, Bildschirmgröße oder den Ort zum jeweiligen Zeitraum identifizieren. Das ist vom Einzelfall abhängig, welche verdächtigen Muster zu sehen sind.
Mit welchen Free Tools misst man den Traffic?
Eingebaute Tools wie Analytics oder Matomo Piwik messen den Traffic mit hoher Zuverlässigkeit. Ein Drittanbieter Tool ohne Einbindung berechnet den Traffic auf der Grundlage vorgegebener Daten wie Rankings und Suchvolumen, weist aber nur eine Durchschnittsbetrachtung auf.
Free Tools, die den Traffic abschätzen, sind folgende:
Der Traffic Analyzer von Neil Patel erstellt einen ungefähren Schätzwert des Traffics, wenn die Domain eingegeben wird. Auch die Anzahl der organischen Keywords und die Verteilung auf die Top-Seiten werden angegeben.
Die kostenlose Version unter https://www.similarweb.com/ gibt für einen bestimmten Zeitraum auch einen zuverlässigen Schätzwert für den Traffic.

